hl. Cäcilia

 Heilige Cäcilia

Die Schutzpatronin aller Kirchenchöre

 

Carlo Saraceni, um 1610, Galleria Nazionale d'Arte Antica in Rom

 

 

 

Cäcilia war eine der volkstümlichsten Heiligen, ihr Name war ein häufig verwendeter Mädchenname. Bekannt ist Cäcilia als Nothelferin und als Patronin der Kirchenmusik. Dieses Patronat verdankt sie einem Übersetzungsfehler, nach dem sie auf ihrer Hochzeit selbst die Orgel gespielt haben soll. Eine andere Legende erzählt von ihrer Hochzeitsfeier: Während die Musikinstrumente erklangen, sang Cäcilia - in ihrem Herzen und nur zu Gott gewandt: "Lass, Herr, mein Herz und meinen Körper unbefleckt bleiben, auf dass ich nicht zuschanden werde." Sie wird im ersten Eucharistischen Gebet angerufen.

 

 

 

Heinrich von Kleists Erzählung "Die heilige Cäcilie oder die Gewalt der Musik", von ihm selbst als Wiedergabe einer alten Legende bezeichnet, erschien in der Langform 1881. Sie spielt in Aachen um das Ende des 16. Jahrhunderts, als die Bilderstürmer in den benachbarten Niederlanden wüteten. Das Kloster der heiligen Cäcilie sollte auch gestürmt werden. Aber die Heilige - unerkannt in der Gestalt der Schwester Kapellmeisterin - vollbringt schreckliche und herrliche Wunder zugleich: die geheimnisvolle Macht der alten Musik, die sie an die Spitze des Nonnenchors tretend aufführt, bändigt die wilde Rotte, die das Kloster überfiel. Mit Wahnsinn schlägt sie die Anstifter des Frevels, vier gottverdammte Brüder. Das Kloster ist gerettet, und – so Kleist – "bestand noch bis am Schluss des dreißigjährigen Krieges". Der Erzbischof von Trier stellte fest, dass die Cäcilia selbst dieses Wunder vollbracht habe, der Papst bestätigte es mehrere Jahre darauf.